Endlich hat es seit gestern auch
in unserer Gegend ergiebig geregnet – es war nach der langen Hitzeperiode auch höchste
Zeit, denn an den landwirtschaftlichen Kulturen, die ansonsten in diesem Jahr
gut stehen, zeigten sich erste Trockenschäden.
Als ich nach dem ersten starken
Regenguss in der Dämmerung nach draußen ging, um die gefräßigen
Kapuzinerschnecken einzusammeln, hätte ich sie auf dem Gehweg fast übersehen –
die gut getarnten Baby-Teichmolche. Sie benutzten die Feuchtigkeit offenbar für ihren ersten
Landgang und nutzten die Restwärme der Betonsteine, um ihre kleinen Körper zu
temperieren. Im Gras habe ich heute auch welche entdeckt.Nun ist äußerste Vorsicht bei jedem Schritt angesagt, um die kleinen Lurche nicht zu zertreten. Denn sie sind – in Abhängigkeit von ihrer Körpertemperatur – nicht ganz so flink wie Eidechsen.
Auch habe ich schon erlebt, dass sie gar nicht flüchten, sondern sich nur auf den Rücken drehen, um mit ihrer leicht rötlich gefärbten Unterseite einen vermeintlichen Beutejäger abzuschrecken.
Leider werden viele dieser
kleinen Lebewesen bei ihren Landgängen das Leben lassen müssen – einerseits füttern
Vögel jetzt noch ihre Jungen und die kleinen Teichmolche sind ja gerade mal 3-4
cm lang (also Wurmgröße).
Der größte Feind ist aber der Mensch mit seiner „Rasenmähmanie“,
der wöchentlich oder noch öfter jedem wachsenden Halm und allen Pflanzen, die
nicht seinem Ideal von einem sterilen Rasen entsprechen, den Garaus macht und
dabei auch alles lebendige Getier auf diesem grünen Teppich vernichtet.
Mein Rasenmäher bleibt auf jeden Fall vorerst in der Garage und wird keine Teichmolche
häckseln.